Fallbeispiel

Lisa Bergmann

  • Informationen:5 Jahre
  • Angehörige:Eltern Beate (44 Jahre) und Bernd (50 Jahre), Bruder Tim (12 Jahre)
  • Lebenssituation:Zweijährige Krankengeschichte des Kindes. Mutter kümmert sich intensiv und engagiert um sie und kann deshalb nicht in ihren Beruf zurück. Vater beruflich stark eingespannt. Lisa ist zunehmend eingeschränkt. Stetige Verschlechterung des Zustands.
  • Diagnose:Rheuma

Lisa Bergmann ist in der Kinderklinik fünf Jahre alt geworden. Es ist nicht ihr erster Aufenthalt. Zwei Jahre vorher stellte ihre Mutter fest, dass Lisa nicht wie die anderen Kinder spielte und tobte. Sie machte viele Pausen, kam an die Hand ihrer Mutter, bewegte sich langsam und hielt sich das rechte Knie, welches deutlich angeschwollen war. Die Kinderärztin überwies Lisa zum Orthopäden. Der Röntgenbefund war unauffällig. Daher verschrieb er entzündungs- und schmerzhemmende Mittel. Kurzzeitig stellte sich eine leichte Besserung ein. Das rechte Knie blieb dennoch dick. Lisa zeigte kein Interesse an einer altersgerechten Bewegung. Auch im Kindergarten und beim Spiel mit anderen Kindern änderte sich daran nichts. Sechs Monate lang war Lisas Knie dick und ihr Gang fast humpelnd. Sie wollte morgens nicht in den Kindergarten. Tagsüber war sie weinerlich. Die Kinderärztin überwies Lisa in die Rheumaambulanz der Kinderklinik.

  • iEinsatz Pflegeexperte APN der Rheumaambulanz

Unklare Ausgangslage, Patientin und ihre Familie benötigt mehr als eine rein medizinische Betreuung.
Aufgabenspektrum (auch gemeinsam mit dem behandelnden Arzt):

   •  Klärung von Folgebewältigungsfragen
     Beratung und Aufklärung
   •  Interventionen komplementär zur Medikation
     Case Management-Funktion, Koordination der
      Kontakte zu weiteren Versorgungsstellen/-
      angeboten

Voraussetzungen: Arzt überweist/stellt zu, Pflegeexperte APN handelt in vorher festgelegten Schritten, gemeinsam agieren, Basisstruktur in Klinik vorhanden.

Statt der Rheumaambulanz sind auch folgende Organisationsformen für die Pflegeexpertin APN denkbar: Kinderarztpraxis, Rheumapraxis, PORT-Zentrum, ambulanter Pflegedienst.
 

Der Arzt in der Rheumaambulanz tastete eine „tanzende Patella“. Die Sonographie bestätigte: Lisa hatte einen Kniegelenkserguss mit einer Verdickung der Synovialmembran. Infektionen konnten ausgeschlossen werden. Die Entzündungsparamenter waren negativ, ebenso der Rheumafaktor. Die Diagnose hieß „Juvenile idiopathische Arthritis“. Lisa bekam ein Medikament und Krankengymnastik verschrieben. Acht Wochen später kam Lisa mit ihrer Mutter zur Kontrolle in die Rheumaambulanz. Die Maßnahmen hatten kaum etwas bewirkt. Daher wurde Lisa stationär aufgenommen. 

  • iEinsatz Pflegeexperte APN der Rheumaambulanz

Idealerweise stellt der Pflegeexperte APN der Rheumaambulanz den Kontakt zur Station her; Aufgaben: Austausch und Weitergabe von Information.
 

  • iEinsatz Pflegefachperson mit entsprechender Qualifikation/Fachweiterbildung oder Fachexperte (Bachelorabschluss) auf Kinderstation

Primary Nurse mit Prozessverantwortung für die stationäre Behandlung bei komplexen Fällen, umfasst Aufgaben wie bspw. Aufnahme und akute Anamnese, Informationsaustausch mit dem Pflegeexperten APN der Rheumaambulanz, Pflegeplanung etc..
 

  • iEinsatz Pflegefachperson mit Berufserfahrung

Aufgrund der Komplexität des Falls, zur Unterstützung des prozessverantwortlichen Fachexperten/Primary Nurse. Die Aufgaben werden im Rahmen der qualifikatorischen Möglichkeiten und z. T. ausschließlich in Vertretung des Prozessverantwortlichen übernommen.
 

  • iEinsatz Pflegehelfer/-assistenz

Zur Unterstützung der Pflegefachperson – Durchführung von klar definierten Aufgaben in trainierten Feldern, die auf sie/ihn delegiert wurden, und Aktivitäten des täglichen Lebens (Mobilität, Ausscheidungen, Ernährung …)

In den folgenden Monaten durchlief Lisa eine intensive krankengymnastische Therapie. Dann ereignete sich erneut ein Gelenkerguss, dieses Mal im linken Ellenbogengelenk. Die akute Entzündung konnte auch hier erst durch die intraartikuläre Injektion zurückgedrängt werden. Frau Bergmann probierte verschiedene Wärme- oder Kälteanwendungen aus, wenn Lisa ein Gelenk schmerzt. Beide Eltern massieren vor dem Einschlafen häufig Lisas Gelenke und dehnen sie. Doch ihre Situation verschlechterte sich weiter. Verschiedene Gelenke der oberen und unteren Extremitäten sind geschwollen und zeigen eine Überwärmung. Lisa zieht das rechte Bein deutlich nach. Ihre Fingergelenke sind dauerhaft geschwollen, so dass sie kaum noch mit Bauklötzen spielt oder Bilder malt. Die Physiotherapeutin hatte geraten, sie möglichst viel selbstständig machen zu lassen, zum Beispiel das Anziehen. Doch Lisa braucht immer mehr Hilfe. Sie wurde in eine spezielle Gruppe ihres Kindergartens mit eigenen Therapeuten aufgenommen. Aufgrund neuer Schwellungen muss Lisa wieder stationär aufgenommen werden. Der Kinderarzt berät mit den Eltern über die weiteren Schritte. Er plant eine dreitägige Stoßtherapie mit einem Glucocorticoid, dann eine immunsuppressive Therapie mit Methotrexatl. Damit Lisa in dieser Phase gut überwacht werden kann, bleibt sie länger in der Klinik. 

  • iEinsatz Pflegeexperte APN der Rheumaambulanz

Idealerweise stellt der Pflegeexperte APN der Rheumaambulanz den Kontakt zur Station her; Aufgaben: Austausch und Weitergabe von Information.
 

  • iEinsatz Pflegefachperson mit entsprechender Qualifikation/Fachweiterbildung oder Fachexperte (Bachelorabschluss) auf Kinderstation

Primary Nurse mit Prozessverantwortung für die stationäre Behandlung bei komplexen Fällen, umfasst Aufgaben wie bspw. Aufnahme und akute Anamnese, Informationsaustausch mit dem Pflegeexperten der Rheumaambulanz, Pflegeplanung etc.

  • iEinsatz Pflegefachperson mit Berufserfahrung

Aufgrund der Komplexität des Falls, zur Unterstützung des prozessverantwortlichen Fachexperten/Primary Nurse. Die Aufgaben werden im Rahmen der qualifikatorischen Möglichkeiten und z. T. ausschließlich in Vertretung des Prozessverantwortlichen übernommen.
 

  • iEinsatz Pflegehelfer/-assistenz

zur Unterstützung der Pflegefachperson, Durchführung von klar definierten Aufgaben in trainierten Feldern, die auf sie/ihn delegiert wurden und Aktivitäten des täglichen Lebens (Mobilität, Ausscheidungen, Ernährung …).